Politik

Der SIG und die PLJS tragen den Entwurf zur Kulturbotschaft 2025-2028 des Bundes mit und begrüssen den Schwerpunkt zum Kulturerbe

Die jüdischen Dachverbände SIG und PLJS haben sich gemeinsam an der Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2025-2028 des Bundes beteiligt. Die Stossrichtung der Botschaft wird begrüsst, insbesondere der starke Fokus auf das Kulturerbe als lebendigem Gedächtnis.

Der SIG und die Plattform der liberalen Juden PLJS haben sich Ende September innerhalb der Vernehmlassung zur Kulturbotschaft 2025-2028 des Bundes geäussert. Bei der Kulturbotschaft geht es um die strategische Ausrichtung des Bundes betreffend Förderung oder Schwerpunktsetzung im Kulturbereich. Die beiden Dachverbände begrüssen, dass in der Botschaft das «Kulturerbe als lebendiges Gedächtnis» als eines von sechs Haupthandlungsfeldern behandelt wird. Entsprechend haben SIG und PLJS ihre Antwort auf die Themen «Kulturerbe», «Umgang mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut» und das zu schaffende «Netzwerk für die Opfer des Nationalsozialismus» ausgerichtet.

Erhaltung, Weiterentwicklung und Zugang zum Kulturerbe

Ein dem SIG und der PLJS wichtiges Anliegen sind die Bewahrung, Sichtbarmachung und Vermittlung jüdischer Kultur und jüdischen Kulturerbes in der Schweiz. Zu diesem Zweck engagieren sich die Verbände landesweit in zahlreichen Projekten. Bis jetzt werden diese teilweise von denjenigen Kantonen unterstützt, in denen sich das Kulturerbe befindet. Künftig möchte der Bund die Erhaltung, Weiterentwicklung und den Zugang zum Kulturerbe in der Schweiz fördern. Dazu will er einen Plan für eine bessere Zusammenarbeit und Koordination zwischen den Akteuren entwickeln, die sich an der Erhaltung des Kulturerbes beteiligen. Der SIG unterstützt diesen Prozess, der auch eine globale Strategie enthalten soll. Ein solcher Austausch ist für kleine Minderheiten wie das Judentum, das in der Gesellschaft weniger sichtbar ist, von höchster Bedeutung, zumal es ein «altes» und reiches Kulturerbe in der Schweiz vorzuweisen hat.

Umgang mit NS-verfolgungsbedingt entzogenem Kulturgut

Im Rahmen seiner Möglichkeiten hat im Speziellen der SIG die Bemühungen in der Schweiz bei der Aufarbeitung im Umgang mit Zeugnissen und Kunstwerken mit umstrittener oder schwieriger Provenienz von Anfang vorangetrieben. Dabei sind öffentliche und private Museen, Sammlungen und alle weiteren Gedächtnisinstitutionen dazu aufgefordert, die Herkunft und die Besitzverhältnisse von Objekten, Dokumenten und Sammlungen sorgfältig abzuklären und sich den ethischen und rechtlichen Fragen zu stellen, die sich aus diesen Abklärungen ergeben.

Die Erforschung der Fakten und die historische Kontextualisierung sowie deren Vermittlung sind notwendig für das Verständnis und die Einordnung von historisch belastetem Kulturgut. Sie bilden auch die Basis für faire und gerechte Lösungen im Sinn der Washingtoner Erklärung von 1998 und der Folgeerklärung von Terezìn von 2009. Der SIG und die PLJS unterstützen die Schaffung einer Plattform für Provenienzforschung bei Kulturgütern in der Schweiz. Gleichzeitig ist es wichtig, mit Finanzbeiträgen Anreize zu schaffen, damit Museen und Kulturinstitutionen die teilweise sehr kostenintensiven Recherchen angehen und vertiefen können.

Finanzhilfe an ein Netzwerk für die Opfer des Nationalsozialismus

Mit Finanzhilfen an Netzwerke Dritter fördert der Bund bereits heute Kompetenzzentren im Bereich des kulturellen Erbes. Solche Netzwerke müssen gesamtschweizerisch ausgerichtet sowie national und international vernetzt sein.

Im Rahmen der Umsetzung der Motionen von Nationalrat Alfred Heer und Ständerat Daniel Jositsch wird geprüft, wie ein neu zu schaffendes Netzwerk zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus und zur Vermittlung dieser Thematik unterstützt werden kann. Beide Verbände begrüssen diesen Schritt ausserordentlich und betonen dabei dessen Wichtigkeit in Ergänzung zu dem vom Bund beschlossenen Erinnerungsort für die Opfer des Nationalsozialismus in Bern.

Bund fördert Anwendung ethischer Richtlinien im Umgang mit Kulturgütern

Im Umgang mit historisch belastetem Kulturerbe fördert der Bund die Anwendung ethischer Richtlinien. Gestützt auf die vom Parlament angenommene Motion von Nationalrat Jon Pult bereitet er deshalb die Einsetzung einer unabhängigen ausserparlamentarischen Expertenkommission vor. Die Kommission soll in Fällen von historisch belasteten Kulturgütern nicht-bindende Empfehlungen erarbeiten und den Bundesrat und die Bundesverwaltung beraten. Der SIG unterstützt die Einsetzung einer solchen Kommission in allen Punkten.

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