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SIG-Abendveranstaltung – Über 500 Gäste hörten Bundesrat Ignazio Cassis zu

Anschliessend an die SIG-Delegiertenversammlung fand am Sonntag, den 19. Mai 2019, eine öffentliche Abendveranstaltung in Zürich statt. Mit über 500 Gäste war der Saal des ICZ-Gemeindezentrums voll besetzt. Die Reden des Abends drehten sich mehrheitlich um die Themen Sicherheit, Antisemitismus und die Stellung der Juden und anderer Minderheiten in der Gesellschaft. Besondere Aufmerksamkeit erhielt Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch, die eine höhere Unterstützung im Sicherheitsbereich durch die Stadt Zürich in Aussicht stellte. Als Hauptgast hat Bundesrat Ignazio Cassis seinen Blick auf die Beziehungen Schweiz-Israel und die neue aussenpolitischen Strategie im Nahen und Mittleren Osten gelegt.

Die 114. Delegiertenversammlung mit öffentlicher Abendveranstaltung des SIG war eine Premiere. Gemeinsam und zum ersten Mal in über hundert Jahren luden die drei Zürcher SIG-Mitgliedgemeinden, die Israelitische Cultusgemeinde Zürich ICZ, die Israelitische Religionsgesellschaft IRG und die Jüdische Gemeinde Agudas Achim nach Zürich ein. Der statuarische Teil des Tagesprogramm fand am Morgen im IRG-Gemeindehaus in Zürich statt. Die Abendveranstaltung im Anschluss mit über 500 Gästen im ICZ-Gemeindezentrum war schon seit Wochen ausgebucht und bis auf den letzten Platz gefüllt. Als weitere Premiere wartete der Zürcher Synagogenchor, zusammengesetzt aus Sängern aus den verschiedenen Gemeinden, mit exklusiv für diesen Anlass kreierten Gesangseinlagen auf.

SIG-Präsident fordert Mut zur Vielfalt

Schon den ganzen Tag über bestimmte die Sorge um antisemitische Entwicklungen weltweit aber auch in der Schweiz die Debatten. Als besonders besorgniserregend stellte SIG-Präsident Herbert Winter in seiner Rede am Abend die starke Zunahme von Hassrede und die Verbreitung von antisemitischen Verschwörungstheorien im Internet heraus. Die Sicherheitsanstrengungen der jüdischen Gemeinschaft hingen direkt mit diesen Phänomenen zusammen. Das hätten die Anschläge der letzten Monate weltweit gezeigt. Bis jetzt sei der Fokus praktisch nur auf islamistische Terroristen gerichtet gewesen. Die rechtsextreme Gefahr sei aber bis jetzt unterschätzt worden. Nun müssten sich die Sicherheitsbehörden in der Schweiz auch vermehrt mit rechtsextremen Kreisen auseinandersetzen. SIG-Präsident Winter strich schliesslich heraus, dass der Blick auch auf die Grundlagen unserer Gesellschaft, deren Werte und Selbstverständnis, gerichtet werden solle. Er appellierte daran, dass die Schweiz ein Land geeint in Vielfalt bleiben und dass Unterschiede unter Menschen akzeptiert werden müssten: «Dafür müssen wir Sorge tragen und es auch manchmal aushalten, dass wir nicht alle gleich aussehen, uns gleich verhalten oder gleich denken.»

Zürich wird sich an den Sicherheitskosten beteiligen

Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch wie auch die Regierungspräsidentin des Kantons Zürich Carmen Walker Späh unterstrichen beide die Wichtigkeit einer vielfältigen und offenen Gesellschaft. Walker Späh machte ebenfalls deutlich, dass dazu auch die Unterstützung der jüdischen Gemeinschaft durch den Staat gehöre. Im Bereich Sicherheit wiederholte sie nochmals die Bereitschaft des Kantons, sich an den Kosten für die Sicherheit von Minderheiten mit besonderen Schutzbedürfnissen zu beteiligen. Stadtpräsidentin Mauch kündigte ausserdem zum ersten Mal öffentlich an, dass sich auch die Stadt Zürich an den Kosten entsprechend dem Engagement des Bundes und Kantons beteiligen werde: «Bund und Kanton wollen sich engagieren. Da stehen wir nicht abseits und werden unseren Teil leisten. Das ist für den Stadtrat eine klare Sache.»

Der Bundesrat zur neuen aussenpolitischen Strategie im Nahen und Mittleren Osten

Höhepunkt des Tages war der Besuch von Bundesrat und Aussenminister Ignazio Cassis. Der Bundesrat und Aussenminister liess in seiner Rede 70 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen der Schweiz und Israel Revue passieren. In den letzten Jahren seien diese Beziehungen vielfältiger und intensiver geworden. Bundesrat Cassis äusserte sich ausserdem zur der sich in Erarbeitung befindenden neuen aussenpolitischen Strategie im «Nahen und Mittleren Osten». Er bekräftigte das vitale Interesse der Schweiz an einer stabilen Situation in dieser Region. Als Ideen für das zukünftige Vorgehen nannte er das eigene Einbringen in politische Gremien im Rahmen der guten Dienste, den Ausbau wirtschaftlicher Beziehungen oder auch das Engagement bei der Reform der UNO-Agentur UNRWA. Ausserdem solle die Zusammenarbeit mit NGOs in der Region wirksamer, die Kräfte gebündelt und keine Tätigkeiten von NGOs, die zu Hass und Gewalt aufrufen, finanziert werden.

Rede von SIG-Präsident Herbert Winter

Rede von Bundesrat Ignazio Cassis

Rede von Corine Mauch, Stadtpräsidentin von Zürich

Rede von Carmen Walker Späh, Regierungspräsidentin des Kantons Zürich

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