Antisemitismus
Antisemitismus existiert seit über 2000 Jahren und hat besonders die Geschichte Europas über weite Strecken begleitet. Antisemitismus (auch Judenfeindlichkeit genannt) bezeichnet eine pauschale Ablehnung der Juden und des Judentums. Er manifestiert sich in Gesinnung, Ideologie und Symbolen und kann zu sozialer oder gesetzlicher Diskriminierung und im Extremfall zu physischer Gewalt führen.
Die radikalste Form des Antisemitismus war der Holocaust, dessen erklärtes Ziel die physische Beseitigung aller Juden war und der zur systematischen Ermordung von sechs Millionen Juden führte. Der Antisemitismus ist seit Ende des Zweiten Weltkrieges keineswegs überwunden, sondern besteht als latente, in Krisenzeiten aktivierbare Strömung weiter.
Der SIG übernimmt die Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance IHRA, die auch in den meisten anderen europäischen Ländern anerkannt ist und von den meisten jüdischen Organisationen in Europa benutzt wird: «Antisemitismus ist eine bestimmte Wahrnehmung von Juden, die im Hass auf Juden Ausdruck finden kann. Rhetorische und physische Manifestationen von Antisemitismus richten sich gegen jüdische oder nichtjüdische Individuen und/oder ihr Eigentum, gegen Institutionen jüdischer Gemeinden und religiöse Einrichtungen.»
Die dazugehörigen erläuternden Beispiele finden sich auf der Homepage der International Holocaust Remembrance Alliance IHRA