Lange bevor die Juden mit der Verfassung von 1874 als gleichberechtigte Staatsbürger anerkannt und sich allmählich auch eine jüdische Schweizer Literatur herausbildete, waren sie Gegenstand der Schweizer Forschung. So war der Basler Gelehrte Hans Buxdorf (1565-1629) ein engagierter Sammler von Judäica, publizerte der Zürcher Johann Caspar Ulrich (1705-1768) im 1768 eine erste Schweizer «Geschichte der Juden» und profilierten sich im 19. Jahrhundert der Basler Samuel Preiswerk (1799- 1871) und der Neuenburger Abram François Pétavel (1791-1870) als dezidierte Verteidiger der Juden und eines zu schaffenden Judenstaats. Das Verdienst, sich als erster aktiv-politisch für die Rechte der Juden eingesetzt zu haben, fällt aber Gottfried Keller zu, der an der gesetzlichen Gleichstellung der Juden im Kanton Zürich mitgewirkt und mit seinem Bettagsmandat vom 21.Oktober 1862 einen der versöhnlichsten und zukunftsgerechtesten Texte zur jüdischen Integration vorgelegt hatte.

Auch im 20.Jahrhundert nahmen sich nichtjüdische Autoren wie Max Frisch («Andorra»), Walter Matthias Diggelmann («Die Hinterlassenschaft») oder Alfred A. Häsler («Das Boot ist voll») mit Anteilnahme und Engagement des Themas Judentum an, befassten sich nun aber direkt oder indirekt mit den Opfern des Nationalsozialismus bzw. der engstirnigen, latent antisemitischen Schweizer Flüchtlingspolitik. Weit über ein bloss publizistisches Engagement aktiv wurde dabei auch der Berner Schriftsteller C.A. Loosli, der als Gutachter mit dazu beitrug, dass dass im Berner Prozess von 1933 bis 1937 die sogenannten «Protokolle der Weisen von Zion» als antisemitisches Machwerk gebrandmarkt werden konnte. Loosli engagierte sich auch aktiv für Professor Jonas Fränkel (1878-1965), der nicht zuletzt seines Judentums wegen unter weitgehender Billigung der schweizerischen akademischen Germanistik von der Herausgabe der Werke Gottfried Kellers und Carl Spittelers ausgeschlossen wurde.

Schweizer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft

Weder in Augusta Weldler-Steinbergs akribischer «Geschichte der Juden in der Schweiz»(1966/1970) , noch in dem von Willy Guggenheim 1982 herausgegebenen Band «Juden in der Schweiz» ist von jüdischer Schweizer Literatur die Rede, und tatsächlich ist es sehr schwierig, das Phänomen zu definieren und einzugrenzen. Geht man, ohne eine spezifisch jüdische Literarität postulieren zu wollen, ganz pragmatisch davon aus, dass jüdische Literatur Literatur von Verfassern jüdischer Religionszugehörigkeit sei, so erhält man jedenfalls ein eher diffuses Bild, eines, das nicht viel anders ausfällt, als wenn man in einem völlig profanen Umfeld nach katholischer oder protestantischer Literatur fragen würde: Es gibt neben Verfassern, die sich selbst als Exponenten des Judentums definieren und bisweilen auch spezifisch jüdische Themen behandeln, solche, die thematisch und einstellungsmässig völlig vom Judentum abstrahieren, es als reine Privatsache behandeln oder sich sogar explizit davon lossagen. Wobei jedoch die Zugehörigkeit zum Judentum – sei es, weil die jüdische Tradition selbst eine überstarke innere Affinität entwickelt hat, sei es, weil zählebige, mal positive, mal negative Vorurteile das Interesse der nichtjüdischen Mehrheit an der winzigen, weniger als ein halbes Prozent der Bevölkerung umfassenden Minderheit übermässig virulent halten – weit weniger leicht als bei den anderen Konfessionen «einfach abgestreift» werden kann.

Dies vorausgesetzt, gab es jedenfalls bereits unter den jüdischen Schweizer Autorinnen und Autoren, die in der zweiten oder dritten Generation nach der hart erkämpften Gleichstellung zwischen Tradition und Emanzipation ihren Weg suchten, auf ausgeprägte Weise beide Möglichkeiten des Schreibens: das bewusst jüdische und das dezidiert emanzipierte.

Der St.Galler Kaufmannssohn Werner Johannes Guggenheim (1895-1946) assimilierte sich vollkommen, heiratete die deutsche Schauspielerin Ursula von Wiese, bekannte sich zum Protestantismus und engagierte sich für ein spezifisch schweizerisches Theater. Auch seine eigenen Stücke «Das Dorf Sankt Justen», «Die Schweizergarde» u.a.) behandelten vorwiegend Schweizer Themen. Ausnahmen davon sind «Bomber für Japan» (1937), ein Stück über die fatale Affinität zwischen Wirtschaft und Krieg, und «Erziehung zum Menschen» von 1938, Guggenheims einziges Werk, das direkt zum Thema Judentum Bezug nimmt. Thematisiert sind da die Konflikte, die in einem Schweizer Internat zur Nazizeit zwischen Deutschen, Juden und Halbjuden ausbrechen und die am Ende im Geiste Pestalozzis gelöst werden. Obwohl ein ausgezeichneter Dramaturg und Theatermann, schaffte Guggenheim es nach 1933 trotz intensiver Bemühungen nicht, an einem Schweizer Theater eine leitende Stelle zu bekommen. So zog er ins Tessin und arbeitete da als Übersetzer, als welcher er u.a. das Werk von C.- F.Ramuz ins Deutsche übertrug. Guggenheim wollte kein Jude mehr sein, aber er konnte nicht verhindern, dass die andern ihn darauf behafteten und die latente antisemitische Diskriminierung seine Karriere zerstörte. Schwer zu sagen, ob Guggenheim reüssiert hätte, wenn er wie ein anderer Vertreter seines Namens, der bildende Künstler Willy Leopold Guggenheim (1900-1977), unter einem Pseudonym gearbeitet und publiziert hätte. Varlin, wie sich letzterer seit 1927 auf Vorschlag des Pariser Kunsthändlers Leopold Zborovski nannte, schaffte es jedenfalls, sich innerhalb der Schweizer Kunstszene eine Reputation zu erarbeiten, die kaum je jemand mit etwas Jüdischem in Beziehung setzte.

Mit demjenigen von Werner Johannes Guggenheim verwandt ist das Schicksal der ebenfalls in St.Gallen geborenen Regina Ullmann (1884-1961). Tochter eines jüdischen Fabrikanten, sagte sie sich 1911 in München unter dem Einfluss von Ludwig Derleth vom Judentum los und wurde eine streng gläubige Katholikin, die auch in ihren Werken vielfach einer süddeutsch-barocken katholischen Frömmigkeit huldigte. Entdeckt und gefördert von Rilke, gehörte sie in den zwanziger Jahren zu den bekanntesten katholischen deutsche Erzählerinnen. 1933 aber wurde sie gegen ihren Willen wieder mit dem Judentum konfrontiert, als die Nazis ein Publikationsverbot gegen sie erliessen. Mit ihrer betagten Mutter floh sie nach Salzburg und nach dem Anschluss Österreichs und dem Tod der Mutter nach St.Gallen, wo ihr Nanny Wunderly-Volkart eine Bleibe bei katholischen Nonnen verschaffte, wo sie bis zu ihrem Tode zurückgezogen lebte. Bei ihrem Aufenthaltsantrag in St.Gallen hatte sie ihre jüdische Herkunft verschwiegen, und was ihr Werk betrifft, so finden sich darin höchstens in frühen Texten gewisse Anklänge an die Kabbala, wirklich thematisiert aber ist das Judentum nie. So ist Regina Ullmann, die Schöpferin von eigenwillig-grossartigen, stupend modern anmutenden Erzählungen, der Fall einer Jüdin, die sich vollständig vom Judentum lossagte, durch den Rassenwahn der Nazis aber auf fatale, für ihr Leben existenziell-bestimmende Weise wieder darauf zurückgeworfen wurde. Ganz anders wiederum der Schriftsteller Kurt Guggenheim (1896-1983). Wohl weil der Vater die Defizite der Zeit der Diskrimierung durch Überangepasstheit kompensierte und alles daran setzte, in der besseren Zürcher Gesellschaft «wie die andern» zu werden, rebellierte der Sohn früh gegen ihn und beteiligte sich schon als Handelsschüler an der Diskussion um ein erneuertes, bewusster gelebtes Judentum. In seinen Anfängen vom jüdischen Expressionisten und Redaktor der «Zürcher Post», Salomon David Steinberg (1889-1965) gefördert, hielt Guggenheim sich von 1919 bis 1921 zu einem Stage in Le Havre auf, wo er sich u.a. über die unglückliche ausgegangene Liebesbegegnung mit der Zürcher Musikalienhändlerstochter Eva Hug vom Sommer 1918 hinwegtrösten wollte, die am Anfang seines ganzen schriftstellerischen Werks steht und in vielen Varianten immer wieder neu darin gestaltet ist: am unmittelbarsten in «Die frühen Jahre» und «Salz des Meeres, Salz der Tränen» von 1962/64, am episch-breitesten in der vierbändigen Zürcher Romanchronik «Alles in Allem» von 1952-1955, in zwei Werken also, die gleichzeitig auch Guggenheims eigene jüdische Herkunft und die Geschichte des jüdischen Zürich thematisieren. Guggenheim ist nach seinem Frankreichaufenthalt ins väterliche Geschäft eingetreten und hat es nach dem Tod des Vaters 1925 auch selbst übernommen, ist aber damit bald in Konkurs geraten und hat das Leben eines freien Schriftstellers geführt. Debüt mit «Entfesselung» (1934), Durchbruch zum eigenen, dem Insektenforscher J.-H.Fabre verpflichteten Stil mit «Riedland» (1939), während des Krieges Drehbuchverfasser für Richard Schweizer und Leopold Lindtberg, 1949 erstes romanhaftes Résumée der Kriegszeit und Vorspiel zu «Alles in Allem» mit «Wir waren unser vier», nach 1959 ein erstaunliches, das bisherige Schaffen vertiefendes und philosophisch reflektierendes Spätwerk mit «Sandkorn für Sandkorn», «Minute des Lebens», «Der heilige Komödiant», «Das Ende von Seldwyla», «Der goldene Würfel», «Das Zusammensetzspiel» u.a.

Der Eindruck, Guggenheim habe in sich harmonisch den Schweizer Schriftsteller und den Chronisten des jüdischen Zürich verknüpft, trügt allerdings, war sein Verhältnis zum Judentum doch mindestens seit 1930 äusserst gespannt. Im Januar jenes Jahres liess er in der Zeitschrift «Schweizer Spiegel» einen Artikel mit dem Titel «Anders als die andern» drucken, der sich mit der Assimilation und der Integration der Juden sowie mit der jüdischen Heiratspraxis befasste. Für Guggenheim selbst überraschend, wurde der Artikel in tonangebenden jüdischen Kreisen als völlig unzumutbar empfunden. Führende Exponenten nahmen in Gegendarstellungen und Leserbriefen gegen Guggenheim Stellung, und die Zurückweisung des Chefredaktors des «Israelitischen Wochenblatts der Schweiz», Erich Marx, gipfelte in der nächsten «Schweizer Spiegel»- Nummer in der Feststellung, der Artikel stelle «eine Gefahr für das gute Verhältnis zwischen Juden und Christen» dar. Die Wunden,die diese Auseinandersetzung schlug, sassen tief. Nicht nur bei den orthodoxen jüdischen Kreisen Zürichs, wo Guggenheim das Odium des Nestbeschmutzer nie wieder los wurde, auch in ihm selbst muss die Verurteilung und Verunglimpfung durch seine jüdischen Mitbürger intensiv weitergewirkt haben. So intensiv, dass er den Roman «Alles in Allem» unter anderem auch deshalb schrieb, weil er den damaligen Schaden auf spektakuläre Art und Weise wiedergutmachen wollte. Bei genauem Hinsehen entpuppt sich nämlich, was seine jüdische Komponente betrifft, Guggenheims Summum opus als eine grandiose Wiederaufnahme und Apotheose jenes unscheinbaren Artikels von 1930. Unter den Schweizer Schriftstellern seiner Generation ist mit Guggenheim am ehesten noch der Genfer Albert Cohen (1895-1981) vergleichbar. Auf Korfu geboren, in Marseille aufgewachsen, mit 19 in Genf eingebürgert, schrieb er 1920 seinen Erstling, die «Paroles juives», um seiner bald darauf jung verstorbenen Frau, einer protestantischen Pfarrerstochter, die Geschichte seiner jüdischen Kindheit zu erzählen. Auch «Le Livre de ma mère» von 1954 blendet in Kindheit und Jugend zurück und stellt eine berührende Rehabilitation der vom Sohn einst verachteten jüdischen Mutter dar. Sein Bedeutendstes aber lieferte Cohen, der wie Alice Rivaz jahrzehntelang beim Genfer Internationalen Arbeitsamt tätig war, mit den Romanen «Solal» (1930) und «Belle du Seigneur» (1968), Werken, die auf dem Standard der grossen französischen Literatur jüdische Themen und Schicksale gestalten, ohne dass ihr Autor deshalb als Vertreter einer spezifisch jüdischen Literatur gehandelt werden könnte.

Letzteres trifft in der Schweiz des 20.Jahrhunderts eigentlich nur auf Edmond Fleg (1874-1963) zu, der nach Kindheit und Jugend in Genf als Student der Pariser Ecole Normale Supérieure von seinem jüdischen Glauben abgefallen war, unter dem Eindruck der Dreyfus-Affäre aber wieder zu ihm zurückgefunden hatte: «Je suis juif, parce que né d’Israël, et l’ayant perdu, je l’ai senti revivre ein moi plus vivant qu moi-même.» («Pourquoi je suis juif», 1928) Zwischen 1908 und 1948 schrieb er neben Dramen zu jüdischen Themen in vier Bänden und 700 Seiten den sehr populär gewordenen, das Judentum auf locker-leichte Weise dokumentierenden Roman «L’enfant prophète» sowie das gewaltige jüdische Epos «Ecoute, Israël», das die Geschichte des Judentums dichterisch deutet und den Talmud und die Bibel bis ins 20.Jahrhundert und bis zu Theodor Herzl, Albert Einstein und Henri Bergson weiterführt.

Im Sinne einer vom Thema und vom Engagement her «eigentlichen» jüdischen Literatur könnte man noch zwei Pioniergestalten anführen, die von aussen kamen und sich in der Schweiz auf engagierte Weise für eine Vertiefung und Stärkung der jüdischen Kultur einsetzten: die bereits erwähnte Augusta Weldler-Steinberg (1879-1932), die Schwester des Journalisten und expressionistischen Dichters Salomon David Steinberg und Ehefrau des für den Zionismus engagierte Norbert Weldler, die sich mit der «Geschichte der Juden in der Schweiz», 1966 als Torso erschienen, 1970 von der Jiddisch-Forscherin Florence Guggenheim-Grünberg zu Ende geführt, ein imponierendes Denkmal setzte. Und den Genfer Autor und Redaktor José Jéhouda (1892-1966), der mehrere bemerkenswerte Romane zum Thema jüdische Identität in der Diaspora schrieb und 1932-1939 die «Revue juive de Genève» herausgab.

Wer die Schweiz einfach als Territorium nimmt und sich fragt, was für Autoren jüdischer Herkunft da lebten und arbeiteten, wird natürlich auch die Emigranten der Nazizeit zur jüdischen Schweizer Literatur zählen und ganz besonders eine Margarete Susman, einen Fritz Hochwälder und einen Lajzer Aichenrand hervorheben, die in der Schweiz geblieben sind und da ihr Schaffen auf bedeutsame Weise zum Abschluss brachten. Und natürlich müsste man dann auch einen Elias Canetti anführen, der seine Gymnasialzeit in Zürich verbrachte und in seinen letzten Lebensjahren wieder in die Schweiz gekommen ist, nachdem er den Krieg in London überlebt hatte. «Die gerettete Zunge. Geschichte einer Jugend» (1977) ist zum grossen Teil ein Schweizer Buch, das vom Zürich der Jahre 1916 bis 1921 ein sehr lebendiges Bild entwirft.

Die aktuelle jüdische Schweizer Literatur

Der Amerikaner Rafaël Newman hat 2002 im Auftrag des Schweizerischen Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverbands eine Anthologie mit Texten von damals aktuellen schreibenden jüdischen Schweizer Autorinnen und Autoren herausgebracht und sie nach einer Kategorisierung des jüdischen Philosophen Hermann Levin Goldschmidt – auch er ein Emigrant der Nazizeit – unter das Prinzip einer «zweifachen Eigenheit» gestellt: der eigenen, schweizerischen Lage gegenüber der Weltjudenheit und der eigenen, jüdischen Lage gegenüber den anderen Schweizer Bevölkerungsgruppen. Das bewährt sich insofern, als die ausgewählten Texte sich vielfach von einem schweizerischen Standpunkt her mit Themen wie dem Holocaust, Israel und dem Zionismus beschäftigen, andererseits aber auch immer wieder die spezifische Situation des Judeseins in der Schweiz reflektieren. Aber auch abgesehen von den einzelnen Texten, schlicht als Verbindung von Jüdisch und Schweizerisch genommen, ist die mit diesem Band dokumentierte zweifache Eigenheit etwas höchst Bemerkenswertes. Indem Autorinnen und Autoren wie Daniel Ganzfried, Rose Choron, Jean-Luc Benoziglio, Yvonne Léger, Charles Lewinsky, Roman Buxbaum, Marta Rubinstein, Luc Bondy, Gabriele Markus, Sylviane Roche, Sergeï Hazanov, Amsel, Shelley Kästner, Michael Guggenheimer, Regine Mehmann Schafer, Marianne Weissberg, Miriam Cahn und Stina Werenfels sich als jüdische Schweizer Autoren und Autorinnen der beiden grossen Landessprachen präsentieren, legen sie aus einem unverkrampft-unprätentiösen Selbstverständnis heraus ein Selbstbewusstsein an den Tag, das hinter die mit so vielen tragischen Momenten und Defiziten belastete Geschichte des jüdischen Schreibens in der Schweiz einen hoffnungsvoll- optimistischen vorläufigen Schlusspunkt setzt. Was aber nicht heissen will, dass die Geschichte der jüdischen Schweizer Literatur mit dieser Anthologie zu Ende ging, ermöglichte ihr doch 2006 einer der in dem Band vertretenen Autoren, Charles Lewinsky (*1946), mit dem weit über die Schweiz hinaus beachteten, inzwischen in alle Weltsprachen übersetzten jüdischen Familienroman «Melnitz» einen neuen Höhepunkt. Der Roman, der den Vergleich mit Guggenheims «Alles in Allem» nicht zu scheuen braucht, dokumentiert im übrigen nicht nur das schwierige Verhältnis der Schweizer Juden zu ihren nichtjüdischen Mitbürgern im 20. Jahrhundert. Es macht auch vor den eigenen Defiziten der jüdischen Minderheit nicht Halt und liefert in seinem glanzvoll durchgehaltenen liebenswürdig-ironischen Tonfall zugleich ein Beispiel dafür, wie locker-unterhaltsam und doch tiefsinnig inzwischen an die Aufarbeitung von Geschichte – auch und gerade der jüdischen – herangegangen werden kann.

Autor

Charles Linsmayer, 2009

Rechtlicher Hinweis: Dieses Factsheet darf gesamthaft oder auszugsweise mit dem Hinweis «SIG Factsheet» zitiert werden

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