Tuesday, 29. June 2010, Genf

Alfred Donath war während eines Vierteljahrhunderts in verschiedenen Gremien des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes engagiert. Es ist nicht nur eine der wichtigsten Persönlichkeiten des Schweizer Judentums, die uns verlässt, sondern auch ein sehr lieber Freund. Er war ein Mensch, dessen tief verankerter Glauben in allen seine Taten sichtbar war und dessen Wirken im Glauben verankert war.

Schon in den Jahren 1974 bis 1981 war Alfred Donath Mitglied der Geschäftsleitung. Später, im Jahre 1989, trat er ins Centralcomité ein, um dann wiederum ab 1996 in der Geschäftsleitung mitzuwirken. Schliesslich war er Präsident vom 2000 bis 2008. In den Jahren 2007 und 2008 waltete er auch als Vizepräsident des European Jewish Congress.

Um die Abschaffung des Schächtverbotes zu erwirken, engagierte er sich mit viel Mut an der Seite seines Freundes Bundesrat Pascal Couchepin. Noch mehr Courage zeigte er, als er, seinem politischen Instinkt folgend, bereit war, dieses Anliegen zurückzuziehen, um eine antijüdische Polemik zu vermeiden.

Alfred Donath hat sich stark im interreligiösen Dialog engagiert. Zusammen mit Pfarrer Thomas Wipf gründete er im Jahre 2006 den Schweizerischen Rat der Religionen. Im 2007 organisierte er die Gedenkfeier zum 60. Jubiläum der Seelisberg Konferenz. Diese Gedenkfeier erinnerte an das Treffen im Jahre 1947, welches zum ersten Mal Juden, Katholiken und Protestanten vereinte.

Alfreds Visionen und sein Enthusiasmus für neue Ideen haben anderen Menschen Kraft gegeben, um zu neuen Horizonten aufzubrechen. Seine ernorme Erfahrung, seine Bescheidenheit, seine Liebenswürdigkeit, sein konstanter Optimismus, sein feiner, prickelnder Humor und sein Respekt gegenüber anderen Menschen werden dem SIG und uns allen fehlen.

Persönlich bin ich Alfred Donath für seine feinfühlige Hilfe und seine wertvollen Ratschläge bei meinem Amtantritt als SIG-Präsident mehr als dankbar.

Ich möchte mit den Worten schliessen, mit denen Alfred Donath seine Abschiedsrede beendete, als er sein Präsidialamt an der Delegiertenversammlung 2008 niederlegte: „Es gibt Juden, die fromm sind und alle Mitzvot ausüben. Gott ist für sie da. Es gibt auch Juden, welche die Religion aus Pietätsgründen ausüben. Gott ist auch für sie da. Es gibt auch solche Juden, die sich keine Idole machen, einfach nur Juden bleiben. Gott ist auch für diese Juden da. Damit will ich sagen, dass egal, wie der Grad der Religionsausübung ist, Gott ist für alle da. Alle für einen einzigen Gott, ein einziger Gott für alle“.

Liebe Trauerfamilie, es sind solche Worte, die uns tief geprägt haben und die uns immer an Alfred erinnern werden.

Alfred, danke für alles!

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